20.02.14

Was die Natur mir sagen kann






























Was die Natur mir sagen kann

Mein Leben ist eine Landschaft, wie die, die ich von außen sehe und erlebe.

Da gibt es die Höhenzüge mit Blumen und Grün,
mit Bäumen, die kerzengerade nach oben streben.
Und verkrüppelte kleine Bäume, die mit aller Kraft versuchen, am Leben zu bleiben.

Da gibt es kleine unscheinbare Blumen und große leuchtende,
die jedem sofort ins Auge fallen und Freude bereiten.
Landschaft und Pflanzen, in denen das Wunder offensichtlich ist.

Da gibt es Hänge, die schroff und kahl sind, mit allerlei Unrat,
mit abgestorbenen Bäumen, Ästen und altem Laub.
Wild und dunkel scheint es dort zu sein.

Entwurzelte Pflanzen, Wurzeln, die sich ausstrecken über den Boden
und keinen Halt finden im steinigen Boden.
Und beim Schauen möchte ich diesen Ort meiden oder ignorieren.

Täler, die wie Einbrüche wirken,
kahl und wüst, aber auch bewachsen und grün.
Wunden so, wie sie das Leben schlägt.

Und dann geht die Sonne auf.
Mir wird deutlich und klar: Gottes Licht und Liebe strahlt über und auf alles.
Auf die Perspektive, auf den Sinn kommt es an.

ER sieht und weiß um alles.
ER liebt und lässt die triste und brache Natur, so wie die wunderschöne Landschaft bestehen.
ER wartet! Sein Licht strahlt unbeirrt.

Der Wind treibt den Samen der Blumen auch hierhin.
Der Regen fällt auf alles.
Aus dem Abgestorbenen wird der gute nährstoffreiche Boden, für die Samen, die darauf fallen.
Und es können neue Pflanzen wachsen.

Beide Landschaften sind in mir zu finden.
Auch meine Dunkelheiten,  meine Schuld und mein Versagen können fruchtbar werden,
wenn ich mir vergeben lasse und mir selbst vergebe.
Wenn ich so wie der Frühling neu beginne.

Gottes Geist wirkt immer.
Alles darf und kann durch Gottes Licht und Blick verändert werden.
Die ganze Welt ist Gottes voll – auch ich selbst.

Luise Wolking 2014