23.06.15

Lebendigen Glauben erfahrbar werden lassen

Joachim Kardinal Meisner, Alterzbischof der Erzdiözese Köln, gab am 21. Juni vor ca. 600 Wallfahrern in Schönstatt Zeugnis von seinem lebendigen Glauben und von einer tiefen Marienliebe. In seiner Predigt an diesem marianischen Wallfahrtsort hob er hervor, dass Maria die Einstiegsmöglichkeit Gottes in die Welt und darum auch die Aufstiegsmöglichkeit des Menschen zu Gott sei. Maria sei keine Leisetreterin, kein Klageweib und keine Unheilsprophetin, sondern sie sei energiegeladen und geisterfüllt. Im Leben vieler Menschen erweise sie sich als eine Kraft, die vorantreibt und in die Nähe Jesu zöge.
Besonders eindrücklich waren die Worte des emeritierten Kardinals, als er von Maria als der Verteidigerin ihres Sohnes sprach. Er verwies auf die „Maria-Schrecken-Kapelle” in der Nähe von Nazareth. Dort werde die Überlieferung festgehalten, dass sich Maria zwischen die aggressiven Nazarener und ihren Sohn stellte, sodass er vor der Aggression geschützt wurde und erhobenen Hauptes und freien Schrittes aus der Stadt herausgehen konnte.
Der Kardinal wörtlich: „Maria ist immer zur Stelle, wo Gefahr im Leben Jesu drohte. Sie fehlte dort nie, wo sie nötig war. Maria stellt sich schützend vor den Bedrohten, so wie sie sich in Nazareth schützend vor den Sohn gegenüber den aufgebrachten Landsleuten gestellt hat. Es ist ihre Berufung, dazwischen zu sein, wo es gefährlich wird für Christus und sein Werk.“
Die Predigt wurde von den Pilgern wie eine große Einladung verstanden, sich an Maria gerade in den eigenen Notsituationen aber auch in den Nöten der Menschen zu wenden, die unter Verfolgung litten und schwere Krisen durchzustehen haben. In den Fürbitten kamen diese konkreten Anliegen zur Sprache.
Das Vokalensemble der Schönstätter Marienschwestern gestaltete den festlichen Gottesdienst musikalisch.
Für die Pilger aus der Diözese Regensburg endete nach der heilige Messe eine dreitätige Wallfahrt.
Dankbar für die vielen Begegnungen, für die Impulse und Stärkung, die sie erfahren hatten, machten sie sich am frühen Nachmittag auf den Heimweg.

Die Pilger aus dem Pastoralraum Wirges kamen gegen 12 Uhr in der Pilgerkirche an. Mehrere hundert Pilger, die zu Fuß, mit dem Fahrrad, mit Bus oder Pkw gekommen waren, feierten die heilige Messe und ließen sich zu konkreten „Schritten für den Frieden“ anregen.

Dieser Sonntag hatte wieder einmal gezeigt: Es gibt viele Menschen, die sich wie Maria von Gott ansprechen lassen. Lebendiger Glaube war greifbar geworden.